9 Tipps, wie du deine Predigt verbesserst
1. GottesSuperlative
Wenn wir an unsere Vergangenheit denken, dann erinnern wir uns meist an die Superlative: Egal ob “Der schlimmste Tag in meinem Leben”, “Die lustigste Situation in meinem Leben” oder “Der überraschendste Moment in meinem Leben” – solche Geschichten bergen mehr als genug Stoff für Erzählungen. Lass dein Leben noch mal Revue passieren und denk an drei Superlative, die du erlebt hast. Such dir eine aus und basteln daraus eine Geschichte.
Beispiel:
Das packendste Erlebnis vor zwei Wochen war die Begegnung mit einem Bischof, der erklärte: „Mir ist bewusst geworden, dass das Christentum ein „Stachel im Fleisch der Gesellschaft“ geworden ist!“
2. „Erzähl mir nicht, dass der Mond scheint, …
… zeige mir lieber seinen Lichtschimmer auf einer Glasscherbe”, sagte der russische Dramatiker und Autor Anton Chekov einst. Was er damit meinte? Beim Schreiben kommt es vor allem auf das Beschreiben an: wie statt was. Überlege, wie die folgenden Sätze anschaulicher werden:
Beispiel: Sie wird müde –
Ihre Lider werden schwer und sie blinzelt ihn aus kleinen Augenschlitzen an. Gähnend reibt sie sich die Augen.
Draußen schneit es.
Diese kleinen, weißen Kristallsternchen purzelten vom Himmel herunter und ich glaubte, ihr lauten Kichern zu hören.
3. Körpersignale
Beschreibe, wie gerade Du gerade fühlst – vom Scheitel bis zur Sohle. Schließen Sie die Augen und horche in deinen Körper hinein. Bist du hungrig, juckt oder kitzelt etwas, ist dein Mund trocken, hast du in den neuen Schuhen eine Blase gelaufen? Beschreibe, wie sich das anfühlt. So lernst du, Gefühle intensiver wahrzunehmen und sie dann auch zu beschreiben. Gefühle berühren Herzen.
Beispiel: Ich war zuerst schockiert, und dann bäumte sich eine wilde Entschlossenheit in mir auf.
4. Autopilot
Vor allem wenn du ein Kreativloch hast und gar nicht ehr weiterweißt, ist das eine perfekte Übung. Schalte einfach mal in den Autopilot-Modus und wage dich ans sogenannte automatische Schreiben. Automatisches Schreiben heißt: du nimmst deinen Stift in die Hand und hörst nicht auf zu schreiben – nicht mal für eine Sekunde.
Übung: Setz dich dafür bequem hin, stell die Füße auf den Boden, mach die Augen zu und atme tief durch. Konzentriere dich drei Minuten lang auf Gerüche, Geräusche und Gedanken. Mach dann wieder die Augen auf und schreiben fünfzehn Minuten lang drauf los. Wenn du am Ende dieser Übung auf deine spontanen, literarischen Ergüsse schauen, wirst du von dem Resultat überrascht sein.
5. Was wäre wenn…?
Überlege dir “Was wäre wenn…”-Szenarien und spinne daraus eine Geschichte. Beispiel:
Was wäre wenn … ich nie diese eine Person in meinem Leben getroffen hätte? Was wäre wenn … Tiere sprechen könnten?
Wenn du deinen Zuhörern in eine dieser erdachten Welten führst, weckst du in ihnen den Wunsch, sich dorthin auf den Weg zu machen.
Beispiel: Wie wäre es, wenn morgen das Christentum im Mittelpunkt der Medien- Themen stände? Wenn sich jeden Tag auf der Titelseite der Frankfurter Allegemeine eine Statement der Christen finden würde?
6. Gegenstände sprechen lassen
Such dir spontan einen Gegenstand aus dem Raum es – einer, der dir besonders gefällt. Stell ihn vor dich und überlegen dir: Warum habe ich ausgerechnet diesen Gegenstand ausgewählt? Wie wurde er wohl gemacht und woraus wurde er hergestellt? Was ist mit dem Gegenstand passiert? Gib dem Gegenstand eine Stimme. Lass ihn lebendig werden und schreibe eine Ich-Erzählung aus seiner Sicht: Was will Gott durch diesen Gegenstand zu dir sagen?
Beispiel: Edelstein-Untersetzer – Ich bin auch nach tausenden von Jahren aktuell, wertvoll und wunderschön! Meine Schönheit vergeht nicht – im Gegenteil – auch wenn sie lange in der Erde verborgen und vergessen ist, bricht sie eines Tages hervor und rückt in das Zentrum der Aufmerksamkeit der Menschen. Ich muß mich nur ausgraben lassen.
7. So ein dummes Ding!
Denk an ein Objekt, z.B. einen Handmixer. Stell dir das Ding genau vor und beschreibe es. Plötzlich wirst du wütend. Du hasst dieses Ding. Schreist es an. Doch was ist das? Plötzlich schreit das Ding zurück! Schreibe ein Streitgespräch.
Beispiel: (Edelstein-Untersetzer) Warum bist du so stumm? He? Warum lebst du nicht? Du lässt alles auf dich abladen und wehrst dich nicht! Steh auf! Du bist wertvoll! Steh auf und stell dich ins Licht, damit Gott deine Schönheit zu Tage bringt.
8. Meine Seele hört im Sehen
Synästhesie nennt man die Verbindung unterschiedlicher Wahrnehmungsbereiche, z.B. Hören und Sehen. Für Synästhetiker riecht ein Parfüm z.B. blau, d.h. mehrere Sinneseindrücke, wie Farbempfinden und Geruchssinn, verschmelzen miteinander. Für einen literarischen Text bieten synästhetische Eindrücke besonders kreative und neue Betrachtungsweisen der Welt um uns herum. Probieren doch mal diese kleinen Übungen aus, um ein Gespür dafür zu bekommen.
Übung:
Wie klingt Liebe?
Was ist die Farbe von Hass? Wie geht Neid?
Wonach schmeckt Trauer? Wo lebt Kummer?
Was ist die Farbe von Stille? Wie spricht Traurigkeit?
Beispiel:
Welche Farbe hat Ohnmacht? Grau = weder tot noch lebendig.
Wie geht die Entschlossenheit? Aufrecht, mit dem Blick auf das Ziel.
Wonach schmeckt Entschlossenheit? Scharfe Zwiebeln.
9. Und zu guter Letzt: Schöne und kraftvolle Worte sammeln
Halte die Augen offen. Interessante Wörter und Ausdrücke finden sich überall. Auf Verpackungen, in der Werbung, in Magazinen … . Wenn du irgendwo ein faszinierendes Wort findest, schneide es aus und sammle es in einer Kiste. Mit der Zeit bekommst du so einen reichen Wortschatz. Mische die Ausschnitte und kombinieren sie miteinander – und finde so coole Sätze für deine Predigt.
Beispiel: Kriegersein im Gewimmel der Gleichgültigkeit
Vor zwei Wochen traf ich einen Bischof. Er war eine Mischung aus Glut und Grau. Er runzelte seine Stirn und kniff seine Augen zusammen, während er mit seinen Händen immer wieder in die Luft griff, als wollte er herumfliegende Lösungen einfangen.
„Mir ist bewusst geworden, dass das Christentum ein Stachel im Fleisch der Gesellschaft geworden ist,“ erklärte er. Ich war zuerst schockiert, und dann bäumte sich eine wilde Entschlossenheit in mir auf. Wie wäre es, wenn morgen das Christentum wieder ganz oben auf der Agenda der Deutschen stände?
Es ist wie bei einem Edelstein, der spricht: „Ich bin auch nach tausenden von Jahren aktuell, wertvoll und wunderschön! Meine Schönheit vergeht nicht – im Gegenteil – auch wenn sie lange in der Erde verborgen und vergessen ist, bricht sie eines Tages hervor und rückt in das Zentrum der Aufmerksamkeit. Du musst mich nur ausgraben und ins Licht halten.“
Ich höre einen Ruf vom Himmel an uns Christen: „Warum bist du so stumm? Warum lebst du nicht? Du lässt zu, dass Deutschland von Gott abfällt und fängst an zu flüstern? Steh auf! Du bist wertvoll! Steh auf und stell dich ins Licht, damit Gott deine Stärke zu Tage bringt.“ Lasst uns aus der grauen Masse hervortreten, aufrecht, mit dem Blick auf das Ziel: Jesus Christus.
Kriegersein im Gewimmel der Gleichgültigkeit.